Die Narrentaschenkrankheit

Oktober 6, 2011 von werner gernand 5 Kommentare zu Die Narrentaschenkrankheit

Als ich neulich durch den Garten ging und an meinem Zwetschgenbaum vorbeikam, dachte ich: wie sehen denn bloß meine Quetschen aus? (Quetsche ist hessich für Zwetschgen). Bei nährer Untersuchung sah ich die Bescherung. Meine Quetschen hatten die Narrentaschenkrankheit. Die Narrenkrankheit (auch: Narrentaschenkrankheit oder Taschenkrankheit) ist eine ansteckende Pilzerkrankung der Pflaumen und Zwetschgen. Diese Krankheit wird hervorgerufen durch den Pilz Taphrina pruni. Junge befallene Früchte entwickeln sich im Mai schneller als nicht befallene Früchte. Ursache dafür ist ein vom Pilz erzeugtes Pflanzenhormon (Indolylessigsäure). Die Früchte erscheinen schotenförmig mit anfangs noch glatter und hellgrüner Oberfläche, die dann runzelig und gelblich wird. Das Fruchtfleisch ist grün, hart und saftlos. Es entwickelt sich kein Kern im inneren Hohlraum (daher der Name Narrentaschenkrankheit). Die Früchte sind geschmacklos und ungiftig, beginnen früh zu faulen und fallen bald ab. Sie werden auch als Hungerzwetschgen, Hungerpflaumen, Narrentaschen oder Schusterpflaumen bezeichnet. Selten werden auch Blätter und Triebe befallen und zeigen dann Misswuchs, wie Verdickungen und Krümmungen. Die Früchte faulen oder trocknen ein und bleiben bis ins nächste Jahr als Fruchtmumien in der Baumkrone hängen. Vor allem in Jahren mit sehr viel Niederschlägen kurz vor und während der Blühperiode kommt es immer wieder zu starken Infektionen mit dieser Pilzkrankheit. Der Pilz überwintert auf den Trieben. Zur Blütezeit dringt er in den Fruchtknoten ein und führt zu den auffällig deformierten Früchten.

Vorbeugende Maßnahmen:
– Befallene Früchte frühzeitig abpflücken und vernichten.
– Durch regelmäßigen Schnitt für schnelles Abtrocknen des Laubes sorgen.
– Schnittwunden sorgfältig mit  Wundverschluss verstreichen.
– Vor dem Austrieb und während der Blüte mehrmals mit einem Pflanzenstärkungsmittel behandeln.

Kategorie: Garten

Kürbisse – eine beeindruckende Vielfalt

In den letzten Jahren erfreuen sich die Kürbisse wachsender Beliebtheit. Die Früchte werden im Herbst nicht nur als Gemüse, sondern besonders zu Halloween als Dekoration verwendet. Beeindruckend ist  vor allem die ungeheure Farben- und Formenvielfalt der Gewächse. Die Farbpalette reicht  vom blassen Weiß über zahlreiche Variationen und Farbkombinationen in sattem Orange, Grün, Gelb und Rot bis hin zu verschiedenen Grautönen. Auch in der Struktur weist die Fruchtschale große Unterschiede auf. Die Oberfläche kann glatt, gerippt, verkorkt oder warzig sein.

Der Kürbis gehört wie auch die Gurke, die Zucchini, die Melone oder die Wassermelone zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie umfasst etwa 100 Gattungen und rund 800 Arten. Die wichtigsten im Gemüsebau kultivierten Arten sind der Gartenkürbis (Cucurbita pepo), der Riesenkürbis (Cucurbita maxima) und der Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata). Die Kürbisfrucht, botanisch gesehen eine Beere, ist ein echtes Schwergewicht im Pflanzenreich. Der schwerste, bislang registrierte Kürbis (Prizewinner) brachte 782 Kilogramm auf die Waage. Der Kürbis ist die Pflanze mit den größten Beeren und größten Samen und gehört mit über 90 Prozent Wassergehalt zu den wasserreichsten Gemüsearten. Sein deutscher Name leitet sich vom lateinischen Corbis für Korb, Gefäß ab.

Was ist das Besondere am Kürbis?
Kürbispflanzen sind echte Rekordhalter: Sie entwickeln die größten Früchte der Erde. Mit seiner enormen Sortenvielfalt ist der Kürbis vielseitig wie kaum ein anderes Gemüse. Er lässt sich braten, grillen, dünsten, überbacken, kochen, einlegen oder pürieren. Man kann ihn süß oder pikant zubereiten. Nicht nur unserem Gaumen hat der Kürbis einiges zu bieten, sondern auch unserer Gesundheit. Kürbis hat ein ausgesprochen günstiges Natrium-Kalium-Verhältnis und enthält extrem viel Beta-Carotin, dazu Vitamine der B-Gruppe, Magnesium, Calcium, Eisen, Phosphor und Kieselsäure.

Muscat de Provence

Wie baut man Kürbisse selber an?
Kürbisse sind kräftig im Wuchs, deswegen gedeihen sie am besten bei voller Sonne in einem Gartenbeet mit tiefgründigem Boden.  Die Anzucht von Kürbissen ist recht einfach. Man kann Mitte Mai, nach den letzten Frösten direkt ins Freiland säen. Abstand: 1,5 x 1m, 3 Korn je Pflanzstelle. Keimtemperatur: optimal 15-20°C. Auch die Vorkultur in Töpfen lohnt sich, weil man die kräftigen Jungpflanzen nach den Eisheiligen Mitte Mai direkt ins Freiland pflanzen kann und so früher erntet. Die Aussaat beginnt etwa Mitte/Ende April im Haus. Am besten verwendet man pro Samen einen kleinen Topf, damit man sich das spätere Pikieren ersparen kann. Kürbisse benötigen zumindest bis zum Fruchtansatz viel Wasser und sollten nach Möglichkeit während der ganzen Kulturzeit gewässert werden. Kürbis ist mit sich selbst und allen anderen Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae, also Gurken und Melonen) unverträglich.

Zierkürbis

Wie werden Kürbisse richtig gedüngt?
Innerhalb kurzer Zeit wachsen Kürbisse den Acker zu und setzen viele Früchte an. Um so viel Biomasse bilden zu können, benötigen sie ausreichend Dünger. Der Boden wird gut gelockert, dabei 3,5 kg Kompost und 50-80 g Horngriess je Quadratmeter eingearbeitet.

Wie werden Kürbisse richtig gepflegt?
Mit ihren großen Blättern bedecken Kürbispflanzen schnell den Boden der Beete und Felder. Dann müssen sie kaum mehr gepflegt werden. Sie sind vergleichsweise unempfindliche Feld- und Gartenfrüchte.

Sweet Dumpling

Wie werden Kürbisse richtig geerntet?
Kürbisse sollten immer reif geerntet werden, denn nur wenige Sorten reifen bei Lagerung nach. Die Kürbisse sollten so lange wie möglich in den Beeten ausreifen, dann halten sie bis weit in den Winter hinein. Kürbisse sind aber nur dann lagerfähig, wenn ihre Schale sauber und unverletzt ist, ansonsten kann sich schnell Fäule ausbreiten.

Kategorie: Gemüsesamen
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