Wo sind eigentlich die Schädlinge im Winter?

Wenn der Garten in die Winterpause geht, legen auch die meisten Schädlinge eine Ruhepause ein. Sie stoppen ihre Entwicklung so lange, bis die Natur wieder ausreichend Nahrung liefert, die das Überleben weiterer Generationen sichert. Die Pflanzen stellen ihr Wachstum ein und ihre Schädlinge sind spurlos verschwunden. Im Frühjahr sind sie wieder da, im Garten, auf den Feldern und im Wald.

Wo waren sie in den kalten Monaten?

Tief in der Erde warten Schnecken und einige Käferarten mit ihren gefräßigen Larven auf den Frühling. Unter den meist eher kälteempfindlichen Blattläusen gibt es Frostspezialisten, die minus 18 Grad überstehen. Der Borkenkäfernachwuchs schützt sich im Holz und in der Rinde von Bäumen vor der Kälte.

Schnecken gehen unter die Erde
Nacktschnecken richten im Garten  große Schäden an. Besonders gefürchtet sind die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticularum), eine gelblich braune bis zu fünf Zentimeter lange Spezies mit einer netzartigen Zeichnung, die bis zu zwölf Zentimeter lange Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) mit ihrer auffallend orange bis rotbraunen Färbung und die kleine, dunkelgrau bis Schwarze Gartenwegschnecke (Arion hortensis). Alle drei Arten überwintern als ausgewachsene Schnecken im Boden und verkriechen sich vor der Kälte in die Tiefe. Dabei nutzen sie Gänge und Löcher anderer Bodenbewohner sowie Hohlräume, die zum Beispiel im Garten durch tiefes Umgraben oder auf dem Feld durch das Pflügen entstehen können. Sogar Weinbergschnecken mit Schneckenhaus können bis zu zwei Meter tief in den Boden eindringen.
Werden die Temperaturen milder, kehren die Schnecken wieder in die oberen Bodenschichten zurück. Werden die Weichtiere zu zahlreich, muss allerdings Schneckenkorn eingesetzt werden.

Blattläuse – die „Überlebenskünstler“

Blattläuse überwintern vorwiegend als Eier, die die Weibchen der letzten Generation im Herbst an Bäumen ablegen. Grundsätzlich gilt: Je tiefer die Temperaturen sinken, desto weniger Blattläuse überstehen die kalte Zeit. Allerdings gibt es unter ihnen auch Kälteexperten, die Minustemperaturen bis zu 18 Grad Celsius verkraften. Die Gelege sind viel unempfindlicher als ausgewachsene Blattläuse. Eier der Fichtenröhrenlaus können Minustemperaturen bis zu 60 Grad und damit sibirischen Verhältnissen trotzen.

Viele Schädlinge haben einen Weg gefunden, der Kälte zu trotzen. Deshalb entscheiden selten die Wintertemperaturen über das Schädlingsaufkommen im folgenden Gartenjahr. Maßgebend ist das Wetter im Herbst und Frühling. Regnet es während dieser Zeit häufig, breiten sich rasch Pilze aus, die die Schädlinge befallen. Auch Frost im späten Frühling dezimiert die Insekten, weil die meisten ihren Winterschutz dann schon verlassen haben.

Kategorie: Garten
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