Leben unsere Gartenpflanzen von Luft und Liebe ?

Für Zierpflanzen und Gemüse stehen in unseren Gärten meistens immer nur dieselben Flächen zur Verfügung. Sträucher und Obstbäume nehmen ohnehin ein mehrjähriges Dauerquartier in Anspruch. Sie alle entziehen dem Boden Jahr für Jahr die Nährstoffe, die sie für ihr Wachstum brauchen. Es sind übrigens größtenteils die Stoffe, die auch die Menschen, Tiere und Mikroorganismen zum Leben brauchen. Im Boden kann der Appetit der Pflanzen im Laufe der Zeit zu einer Verarmung von Humus und dieser mineralischen Stoffe führen. Deshalb muss regelmäßig mit der Düngung für Nachschub gesorgt werden. Das kommt nicht nur dem Gemüse und Obst zugute, sondern ist auch gesund für die Verbraucher, die es verzehren.

Organische und mineralische Düngung
Gedüngt werden kann mit organischen- und Mineraldüngern wie Orgamin. Dies  fördert die Humusbildung im Boden und sein Wasserspeichervermögen. Die in organischen Düngern gebundenen Nährstoffe, können die Pflanzen allerdings erst nutzen, wenn die Bodenorganismen sie „aufgeschlossen“ haben. Das passiert aber nur bei warmen Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit. In einem kühlen Frühjahr kann es daher leicht zu Mangelsituationen kommen. Die anderen, die Mineraldünger, liefern Nährstoffe in einem ganz bestimmten, für das Pflanzenwachstum günstigen, Verhältnis.

Eine gute Möglichkeit  ist auch eine Bodenuntersuchung. Dazu gehört auch, dass der Kalkbedarf bzw. der pH-Wert, also der Säuregrad, des Bodens festgestellt wird. Bei erhöhten Nährstoffdefiziten im Boden, werden Mangelerscheinungen an den Pflanzen sichtbar.

Welche Nährstoffen brauchen die meisten Pflanzen?
Die Nährstoffe, von denen die Pflanzen am meisten brauchen, sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Aber auch Calcium (enthalten in Kalkdüngern), Schwefel und Magnesium sind für ein gesundes Wachstum ebenso wichtig. Und nicht zu vergessen, die Spurennährstoffe wie Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Chlor, Bor und Molybdän.

Stickstoff
ist der Motor des Pflanzenwachstums und ein wesentlicher Bestandteil der Trägersubstanz des Lebens, nämlich der Pflanzenzellen. Dazu gehören ihre Bestandteile, die die Erbinformationen speichern (Gene). Stickstoff ist in allen Eiweißen der Pflanze enthalten, im Blattgrün und in verschiedenen Pflanzeninhaltsstoffen, die für die gesunde Ernährung der Menschen wichtig sind. Er sorgt für kräftiges Wachstum der Triebe und Blätter. Kommt die Stickstoffversorgung zu kurz, stockt das Wachstum und die Blätter hellen sich auf, vergilben.

Phosphor
ist für optimale Blütenbildung, den Fruchtansatz und Energiestoffwechsel „zuständig“. So fangen die Pflanzen mit ihrer Photosynthese das Sonnenlicht ein, um damit organische Substanz zu produzieren. Mangelt es an Phosphor, bleiben die Blätter und Blüten kleiner und können auch missgebildet sein. Bei Obstbäumen kann es zu einem vorzeitigen Fruchtfall kommen. Überwinternde Pflanzen besitzen eine geringere Winterhärte.

Kalium
hilft mit, Stoffwechselvorgänge in den Pflanzen zu steuern und das oft knappe Wasser optimal auszunutzen. Gut mit Kalium ernährte Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen Angriffe von Schaderregern. Wenn es an Kalium fehlt, welken die Pflanzen leichter. Man kann den Mangel z. B. bei Tomaten auch daran erkennen, dass an älteren Blättern, weißgelbe Punktnekrosen entlang der Blatterränder entstehen, die später zusammenhängend braun werden. Die Früchte reifen ungleichmäßig und bleiben eher blass. Die mangelnde farbliche Ausfärbung gilt auch für andere Früchte. Das Fruchtfleisch der Äpfel beispielsweise bleibt außerdem sauer, weil zuckerarm.

Magnesium
ist ein zentraler Baustein des Blattgrüns (Chlorophyll). Ohne diesen Stoff würde die Photosynthese überhaupt nicht funktionieren, das heißt, Sonnenlicht könnte nicht für die Bildung von Biomasse genutzt werden. Fehlt Magnesium, erkennt man das z. B. bei Tomatenpflanzen an chlorotischen (gelblichen) Flecken, die sich vom Rand nach innen ausbreiten, bis die Blätter schließlich ganz vergilben, herunter hängen und absterben. An Nadelbäumen führt Magnesium-Mangel zu den so genannten Gelb- und Goldspitzen. An Obstbäumen verfärben sich die Blätter unterschiedlich, bis es zu vorzeitigem Blattfall kommt. Magnesiummangel kann auch durch unverhältnismäßig hohe Kalium- und Kalkgehalte (Calcium) im Boden hervorgerufen werden.

Den Boden mit verschiedenen Nährstoffen düngen!
Ein typischer Dünger für den Gemüsegarten ist Blaukorn. Er kann z. B. 14 Prozent Stickstoff, 7 Prozent Phosphor und 17 Prozent Kalium, aber auch andere Nährstoffkombinationen enthalten. Die Düngermenge sollte sich auch nach dem spezifischen „Hunger“ der Pflanzen richten. Zu den so genannten Schwachzehrern zählen Radieschen, Salat, Spargel oder Zwiebeln. Sie entziehen dem Boden nur verhältnismäßig wenig Nährstoffe. So werden von einer 10 m² großen Fläche mit Salat ca. 70 g Stickstoff entzogen, 25 g Phosphor und 150 g Kalium. Chinakohl gehört dagegen ebenso wie Porree oder Rhabarber zu den Starkzehrern und entzieht dem Boden 150 g Stickstoff, 55 g Phosphor und 210 g Kalium.

Wann soll gedüngt werden?
Obstbäume, Nadelbäume oder Ziersträucher sollten im zeitigen Frühjahr gedüngt werden. Für einjährige Kulturen wie Gemüse und Blumen ist der beste Zeitpunkt vor der Saat oder beim  Auspflanzen. Falls erforderlich, noch ein- oder zweimal während der Vegetationszeit. So kann zum Auspflanzen der Tomaten ein Spezialdünger mit 9 Prozent Stickstoff, 6 Prozent Phosphor, 15 Prozent Kalium, 4 Prozent Magnesium und allen wichtigen Spurennährstoffen gegeben werden. Pelargonien und Petunien in Balkonkästen und Kübelpflanzen haben nur ein kleines Bodenvolumen zur Verfügung. Deshalb sind hier regelmäßige Düngegaben über die gesamte Wachstumszeit notwendig, damit sie ihre volle Blühkraft entfalten. Schnittstauden werden im zeitigen Frühjahr und im Sommer nach dem Rückschnitt gedüngt.

Kategorie: Garten
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